Als erstes mussten wir „Kilometermacher“ unser Roadbook
finden, in dem grobe Anhaltspunkte zur Strecke, sowie verschiedene
Sonderaufgaben festgehalten sind. Dafür bekamen wir beim Start ein Blatt
Papier, auf dem die Wegbeschreibung zum Roadbook beschrieben war, eine so
genannte „Chinesenrallye“ Die Firma MAHA
hatte auf dem Werksgelände einen großen Stand aufgebaut, wo die Teams ihr
Roadbook, sowie einige „MINI-Baby-Racer“ (Bobbycars) erhalten haben, die sie
auf dem weiteren Weg einsetzen mussten. Wir machten uns von
dort aus auf den Weg über Österreich nach Slowenien, wo wir auf einem Parkplatz
in der Nähe der Stadt Bled übernachtet haben.
Am nächsten Tag führte der Weg über Ljubliana durch Kroatien
sowie Bosnien und Herzegowina nach Mostar, wo es Cevapcici zum Abendessen gab. Um die geplante
Tagesetappe von ca. 600 km zu vervollständigen wurden noch knapp 100 Kilometer
gefahren und in der Nähe der Stadt Treginje an einem Fluss übernachtet.
Der dritte Etappentag führte unser Team weiter durch Kroatien
ans Mittelmeer nach Dubrovnik, wo wir die Gelegenheit wahrnahmen, die
wunderschöne mittelalterliche Altstadt zu besichtigen. Am Nachmittag wurde die
albanische Grenze erreicht. Über Tirana ging es zum Kinderheim der Franziskaner Schwester
Judita, wo man gegen 17Uhr eintraf und dort aufs Herzlichste empfangen
wurde. Die mitgebrachten Rollstühle, Rollatoren, Krücken sowie Spielzeug und
Kleidung für Kinder wurden freudig und dankbar mit leuchtenden Kinderaugen
entgegengenommen. Nach einer ausgiebigen Dusche und einem köstlichen Abendessen
(vielen Dank an Schwester Judita an
dieser Stelle) haben wir noch ein paar Kilometer gemacht und schließlich
hoch oben in den Bergen bei Elbasan das Nachtlager aufgeschlagen.
Auf der vierten
Etappe fuhren wir dann über die griechische Grenze, die wir um 12.30 Uhr bei Kristalopigi hinter sich ließen. Abends erreichten wir sechs
Wagemutigen dann den Ort Dráma, wo wir bei einem befreundeten Ehepaar
übernachten durften und uns mit Kazikaki (Zicklein am Spieß gegrillt),
griechischem Salat mit Gemüse aus dem eigenen Garten und selbstgemachtem
griechischen Wein und Schnaps verköstigen ließen (einen herzlichen Dank an Zisy
und seine Frau).
Den Mai-Feiertag verbrachten die Kilometermacher natürlich
auch im Auto, denn wir mussten am Abend in Istanbul ankommen, wo das erste
große Fahrerlager mit allen Teams direkt vor der blauen Moschee errichtet
wurde, was für die Rallyeteilnehmer eine besondere Ehre war, denn üblicherweise
sind dort keine Autos erlaubt. Jedes Auto musste die Lautstärke seiner Hupe
testen lassen und konnte sich danach einen beliebigen Stellplatz vor der Bühne
suchen. Wie bisher jede Nacht, übernachtete das Team in seinen Autos, die
einfach zum Bett umgebaut werden können.
Der 2. Mai schließlich brachte den Teams der Allgäu-Orient-Rallye
einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde mit der längsten „MINI-Baby-Racer“ –
Schlange der Welt. Alle Racer mussten in einer Linie aufgestellt werden – in
Reihenfolge der gemessene Lautstärke, die Kilometermacher an 3. Stelle! Dann mussten alle 20 Meter hintereinander in
einer Linie fahren. Nachdem dies geschafft war, ging es direkt in einen
fliegenden Start über, worauf ein Rennen mit den „Baby-Racern“ rund um das
Hippodrom vor der blauen Moschee folgte. Nach diesem ereignisreichen Nachmittag
hatten die Teams dann noch genügend Zeit, sich die Stadt Istanbul anzuschauen,
abends wurde im Fahrerlager dann ein großes Fest gefeiert, auf dem die Allgäuer
Band „Die Schneehühner“ den offiziellen Rallyesong „Wir sind Abenteurer“
präsentierte.
Der darauf folgende Tag bedeutete für die Teams die
gemeinsame Abfahrt aus Istanbul. Mit einem „Le Mans-Start“ mussten alle Fahrer
von der Bühne vor der blauen Moschee zu ihren Autos rennen und so schnell wie
möglich durch die Stadt den Fähranleger am Bosporus erreichen. Mit der Fähre
ging es nun zum asiatischen Kontinent. Im Istanbuler Stadtteil Sancaktepe
wurden nun die mitgebrachten Bäume auf einem Hügel gepflanzt und mit einem
guten Eimer Wasser gegossen. Teamchef Uwe Hartwig und Nikolaj Jost übergaben
dem Bürgermeister des Stadtteils einen Bierkrug mit dem Wappen der Gemeinde
Schwendi, als Zeichen für Völkerverständigung gestiftet von Bürgermeister
Günter Karremann. Nach einer vierstündigen, nächtlichen Irrfahrt durch Ankaras
Straßen, erreichten wir dann unser Tagesziel, den Campus der
Universität Cankun, wobei es davon 2 in einer Entfernung von 25 km gibt, was
die Suche deutlich erschwerte!
Gut ausgeschlafen und von den Strapazen der
vergangenen Nacht erholt, wurde am nächsten Tag die erste kleine Autopanne noch
auf dem Campus behoben und das Team machte sich nach einer kurzen
Stadtbesichtigung auf den Weg ins türkische Dorf Bogazkale bei Corum, von wo
aus am nächsten Tag der erste Teil der offiziellen Chinesenrallye gestartet wird.
Hallo Kilometermacher!
AntwortenLöschenwir freuen uns für euch, dass ihr wieder dabei seid und eine gute Zeit habt. Uschi und ich waren am Start schon ein bisschen neidisch, aber unsere Unterschrift und vielleicht auch das ZEWA fährt ein Stück mit. Wir verfolgen euren Blog und lassen letztes Jahr mit Karten und Bildern wieder aufleben. Ihr macht das super! Genießt es weiterhin und kommt gesund nach Hause! Grüße aus Lindau und weiter viele Kilometer (machen) sendet euch Antje